Es ist ein gemütlicher Abend.
Du spielst mit deinem Kind das neue Brettspiel und bist gerade richtig glücklich, weil ihr zwei so harmonisch Zeit miteinander verbringt.
Dein Kind ist am Zug. Es würfelt eine Eins und dreht den Würfel danach auf die Sechs. Es schummelt!
Es fällt dir auf, aber du entscheidest dich, noch nichts zu sagen.
Du würfelst eine Sechs und überholst die Spielfigur deines Kindes.
Plötzlich schmeißt dein Kind das Brettspiel durch das Kinderzimmer und schreit, dass es keine Lust mehr hat.
Erschrocken kommt dir ein Gedanke: Dein Kind hat keine Frustrationstoleranz.
Kommt dir die Szene bekannt vor?
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Ist es wirklich wahr, dass dein Kind schlecht bis gar nicht mit Frustrationen umgehen kann?
Wenn ja, wie könntest du deinem Kind helfen eine gesunde Frustrationstoleranz aufzubauen?
Sprechen wir zunächst darüber, was Frustrationstoleranz ist und wozu dein Kind das überhaupt braucht.
Was ist Frustrationstoleranz?
Frustrationstoleranz bezeichnet die individuelle Fähigkeit, wie Kinder und Erwachsene mit Frustrationen umgehen können.
Brechen sie beispielsweise ihre Aufgaben bei Schwierigkeiten schnell ab, können sie Frust nur schwer aushalten.
Warum ist es wichtig, dass dein Kind Frustrationstoleranz erlernt?
Die Komepetenz hilft deinem Kind, Schwierigkeiten zu meistern und daran zu wachsen.
Später im Leben wird eine gute Frustrationstoleranz immer wichtiger.
Schulkinder werden ohne sie nur schwer Erfolg haben.
Zudem verbaut eine geringe Frustrationstoleranz im Erwachsenenleben viele Chancen und verhindert ein erfülltes und zufriedenes Leben.
Das Selbstverwirklichen und die Erfüllung der eigenen Lebenswünsche ist ohne eine gute Frustrationstoleranz nicht ausreichend möglich.
Ohje, das hört sich sehr ernst an.
Wann entwickeln Kinder eine gesunde Frustrationstoleranz?
Wie man mit Frust umgeht, wird meist in der Kinheit erlernt.
Um zu verstehen, wann die Frustrationstoleranz entwickelt wird, müssen wir die verschiedenen Stadien der Kindheit betrachten.
1. Die Autonomiephase
In der Autonomiephase (Höhepunkt meistens im 2. Lebensjahr) entwickeln Kinder ihr "Ich"-Bewusstsein und ihre eigenen Wünsche und Ziele.
In dieser Zeit machen sie auch die frustrierende Erfahrung, dass ihre Wünsche nicht immer erfüllt werden und sie ihre Ziele nicht immer erreichen können.
Mit diesem Frust umzugehen ist ein großer Lernprozess, der viele Jahre dauert.
Auch wenn es schwer auszuhalten ist, wenn dein Kind vom Frust mit großen Emotionen überwältigt wird, ist es für die Entwicklung der Frustrationstoleranz wichtig, dein Kind nicht davor bewahren zu wollen.
2. Ältere Kinder
Im Laufe der Kindheit und Pubertät sollte dein Kind immer besser lernen, wie es mit Frust umgehen kann.
Die Wackelzahnpubertät und die Pubertät sind noch einmal wichtige Punkte im Lernprozess.
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