Ich weiß, was du dich fragst.
Wie kann ich mein Kind zum Lesen motivieren? Diese Frage bekomme ich immer wieder gestellt.
Ich verstehe das so gut.
Es ist so frustrierend.
Dein Kind muss dringend Lesen üben, hat aber überhaupt keine Lust. Nein, es weigert sich regelrecht.
Du siehst die Abwärtsspirale schon seit einigen Wochen oder Monaten. Es verbessert sich nicht, seine Klassenkameraden dagegen werden im Lesen immer besser. Der Abstand zwischen ihrer und der Leistung deines Kindes wird immer größer.
Der Unterricht wartet nicht auf dein Kind. Erbarmungslos schreitet er voran.
Dein Kind liegt immer mehr zurück. Und je mehr es zurückliegt, desto weniger will es üben.
Es ist zum Haareraufen. Panik steigt in dir auf und du fühlst dich hoffnungslos, hilflos, ohnmächtig.
Du hast schon alles versucht.
Mit all deiner engelsgleichen Geduld erklärst du deinem Kind, dass es nur besser im Lesen wird, wenn es übt.
Aber anstatt, dass dein Kind es endlich einsieht und einlenkt, kommt es zu einem riesigen Streit. Es wird geschrien, Wörter fallen, Tränen laufen.
Und am Ende sind alle froh, wenn ihr euch völlig erschöpft wieder vertragt.
Lesen geübt habt ihr an diesem Tag aber wieder nicht.
Und genau das wiederholt sich Tag für Tag für Tag.
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Was ist, wenn ich dir sage, dass es einen Ausweg gibt?
Ich verspreche dir, am Ende dieses Beitrages kennst du diesen Ausweg auch.
Los geht's:
Du und dein Kind braucht
5 Schritte zum Erfolg:
- 1Häufigste Ursache verstehen
- 2Verstärkung der Ablehnung
- 3Vermeidungsstrategie
- 4Zwei Möglichkeiten, die Ursache zu beseitigen
- 5So gehst du vor
Häufigste Ursache verstehen
Schauen wir uns mal den häufigsten Grund an, warum Kinder das Lesen ablehnen.
Es ist ein falscher Glaubenssatz, der Tag für Tag, tief in ihrem Inneren immer mehr Wurzeln schlägt und den sie dir unter keinen Umständen jemals sagen würden.
Dieser falsche Glaubenssatz ist für dein Kind so dermaßen beschämend, dass es ihn mit allen Mitteln geheim halten will.
Es denkt von sich: Ich bin zu dumm zum Lesen.
Aber das dürfen Mama und Papa auf keinen Fall wissen. Sie wären so enttäuscht. Auch die Lehrerin und die Mitschüler dürfen das nie erfahren.
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Verstärkung der Ablehnung
Jeder Fehler beim Lesen, jeder Seufzer von den Eltern, jede Sekunde, die dein Kind zum Erlesen des Wortes länger braucht, als von ihm erwartet wird, jeder Blick der Mitschüler – alles bestätigt den inneren falschen Glaubenssatz: Ich bin zu dumm zum Lesen.
Jede negative Erfahrung ist ein Stein, der um den falschen Glaubenssatz drum herum gebaut wird, bis eine große Festung entsteht, die diese innere Lüge vor der Wahrheit schützt (das ist übrigens ein Bild aus der Bibel und ich finde, es verdeutlicht das ganze so genial).
Vermeidungsstrategie
Dein Kind wird versuchen, das Lesen zu vermeiden, damit du nicht siehst, dass es angeblich zu dumm zum Lesen ist.
Also schiebt es alles Mögliche vor, z.B. Langeweile, Unlust, Übelkeit, Müdigkeit sogar Streit. Ja, es streitet sich lieber mit dir den ganzen Abend, bevor es riskiert, dass du siehst, wie dumm es angeblich ist.
Zwei Möglichkeiten, die Ursache zu beseitigen
Du kannst diese Festung an Lügen, die dein Kind in sich aufgebaut hat, auf zwei Arten einreißen:
Wahrheit erkennen und verinnerlichen
Du hilfst deinem Kind, die Lüge, die in der Festung sitzt und sein Inneres vergiftet, zu entlarven.
Das geht nur mit der reinen, puren Wahrheit. Diese Wahrheit muss aber auch die Lüge mit ihrem Licht verbrennen, die den falschen Glaubenssatz überhaupt erst ermöglicht hat.
Ja, du hast richtig gehört. Jede Lüge in einer Festung hat eine noch tiefer sitzende Lüge unter sich im Fundament sitzen. Welche wäre das in diesem Fall?
„Alle anderen lernen das auch ohne Mühe und Üben.“
Das ist die Lüge.
Jeder, ausnahmslos jeder, muss Mühe, Übung, Zeit, Fehler und Frust investieren, um Lesen zu lernen. Jeder!
Das Ding ist aber, dass es nicht reicht, wenn dein Kind diese Wahrheit hört. Es reicht nicht mal, wenn es diese Wahrheit mit dem Verstand begreift.
Diese Erkenntnis muss aus seinem Herzen in jeden Winkel seiner Seele fließen. Und das ist schwer zu erreichen.
Beweise gegen die Lüge sammeln
Die zweite Möglichkeit, die Festung der Lüge einzureißen, ist deinem Kind einen Beweis nach dem anderen vorzulegen, der die Lüge entkräftigt.
Und das geht folgendermaßen...
So gehst du vor
Hast du dich schon einmal gefragt, warum man Kinder nie dazu zwingen muss, Videospiele weiterzuspielen?
Woran liegt das? Denkst du vielleicht, an den bunten Farben, der Musik oder der Geschichte im Spiel?
Nein, ganz und gar nicht.
Die Hersteller von Videospielen wissen genau, wie sie Menschen dazu bringen, regelrecht süchtig nach ihren Spielen zu werden.
Und genau dieses Prinzip nutzen wir jetzt auch, um dein Kind dazu zu bringen, Lesen zu lieben, ja regelrecht süchtig danach zu werden.
Videospiele sind nach einem einfachen, aber sehr effektiven Prinzip aufgebaut.
Verstanden?
Gut, setzen wir es um. Du sagst zu deinem Kind folgendes:
"Ich weiß, du denkst von dir, du könntest nie Lesen lernen, aber das stimmt nicht. Ich beweise es dir. Du musst heute nichts weiter tun, als ein einziges Wort zu lesen."
Bereite vorher 5 Briefumschläge vor. Schreibe auf jeden Umschlag eine Zahl von 1 bis 5. Das sind die Level.
In den ersten Umschlag legst du einen Zettel mit nur einem einzigen Wort.
In den zweiten Umschlag einen Satz mit 3 Wörtern.
Steigere die Länge des Satzes in den Leveln. Du kannst auch 2 oder 3 Sätze hineinpacken.
Nach jedem erfolgreich absolvieretem Level lobst du dein Kind überschwänglich. Ja, loben ist gut und wichtig und essentiell. Lass dich da nie verunsichern.
Bereite auch 3 Hilfecoins vor. Eine Spielregel ist, dass die Hilfscoins nachher aufgebraucht sein müssen. Das hilft gegen den toxischen Perfektionismus, den dein Kind womöglich hat.
Ich hoffe, das hat geholfen. Wenn du mehr über Motivation wissen willst, noch tiefer einsteigen willst oder noch mehr Unterstützung brauchst, dann sieh dir gerne mein Elternvideo zum Thema Motivation* an:
Lies hier weiter: