Die Einschulung deines Kindes rückt näher oder war vor ein paar Tagen schon gewesen.
Alles ist/war vorbereitet.
Die Schultüte passt farblich zum Schulranzen und zur Torte. Das Fotoshooting mit der ganzen Familie ist geplant. Jeder hat seit Wochen schon sein Outfit bereit.
Manchmal kannst du nicht schlafen, weil es noch so viele Details zu bedenken gilt…
Hast du auch wirklich an alles gedacht?
Oder etwas Entscheidendes vergessen?
Hier geht es nicht um die Einschulungsfeier
Oh nein, nicht, dass wir uns hier missverstehen…
Das ist kein Artikel mit einer Checkliste für Einschulungsfeiern.
Es geht hier nur um eine Sache…
Und die hast du möglicherweise ganz vergessen.
Einschulungsperfektionismus
Warst du schon mal in einer dieser Facebookgruppen, in der sich Eltern – vorwiegend Mütter – über die bevorstehende Einschulung austauschen?
Schon im November haben die meisten Mitglieder dieser Facebookgruppe begonnen, die Einschulung ihres Kindes zu planen.
Es ging um den perfekten Schulranzen, die perfekte Frühstücksbox, die kreativsten Geschenkideen, das Basteln der Schultüte bis hin zum Outfit der gesamten Familie – natürlich passend zum Farbkonzept des Schulranzens.
Die Mütter dort übertreffen sich gegenseitig mit immer aufwendigeren Dingen und Details.
Viele Hochzeiten sind nicht so perfekt vorbereitet, wie diese Einschulungsfeiern.
Keine Zeit? Pinne mich für später!
Das erinnert mich an eine Geschichte
Vor ein paar Tagen las ich eine Bibelgeschichte, die mich total an dieses Phänomen erinnerte. Und auch wenn du einen anderen Glauben hast oder gar nichts damit anfangen kannst, kannst du dir die Botschaft der Geschichte ganz sicher für dich „übersetzen“.
Vielleicht kennst du die Geschichte sogar.
In den letzten Tagen seines Lebens besuchte Jesus drei erwachsene Geschwister, mit denen er befreundet war: Maria, Martha und Lazarus. (Und nein, das ist eine ganz andere Maria, als Maria Magdalena oder seine Mutter.)
Jesus besuchte sie mit all seinen Jüngern in ihrem Haus. Marta kümmerte sich darum, dass alle Gäste versorgt waren. Sie kochte und servierte das Essen, schenke Wein oder Wasser nach, hastete von einem zum anderen und war enorm mit der Bewirtung beschäftigt.
Maria dagegen half überhaupt nicht mit. Sie saß seelenruhig zu den Füßen von Jesus und hörte seinen Lehren gespannt zu.
Irgendwann platzte Marta der Kragen und sie beschwerte sich direkt bei Jesus, dass er Maria ermahnen solle, auch mitzuhelfen, die Gäste zu bedienen.
Aber Jesus sagte: Meine liebe Marta, du bist so besorgt und aufgeregt um all diese Details. Es gibt aber nur eine Sache, die es wert ist, sich Sorgen zu machen. (Übersetzt aus der Inspire Bibel)
Worum geht es bei der Einschulung wirklich?
So ist es auch bei der Einschulung.
Worum geht es wirklich?
Was ist das Wesentliche?
Geht es wirklich um das perfekte Farbkonzept, um die schönste Tischdeko, das kreative Gästebuch oder das aufwendig vorbereitete Fotoshooting?
Eine Mutter, die die Einschulung ihres Kindes schon hinter sich hatte, schrieb in diese Facebookgruppe:
Heute war die Einschulung unseres Sohnes. War alles gut gelaufen. (…) Heute Abend im Bett dann das Drama. Er hat bitterlich geweint. Er hat Angst. Angst vor der Schule, vorm Bus fahren, dass er in der Schule etwas falsch macht, dass er an der falschen Haltestelle aussteigt...
Dein Kind kommt in eine neue, fremde Schule. Die Klasse ist fremd, die Lehrkräfte sind fremd, das Gebäude ist fremd.
Bei all den Vorbereitungen zu Einschulungsfeier vergessen viele Eltern, dass das alles höchstens nur oberflächliches Beiwerk ist.
10 Tipps, wie du dein Kind auf die Einschulung vorbereitest
Das wirklich Wichtige ist, dein Kind seelisch auf die neue Situation, die ihm sicher Angst macht, vorzubereiten.
Dein Kind ist der Mittelpunkt an diesem Wendepunkt in seinem Leben.
Aber nicht sein Outfit, sondern seine Sorgen und Nöte.
Hier sind 10 Tipps, wie du dein Kind innerlich richtig auf diesen Tag vorbereiten kannst:
- 1Macht KEINE große Einschulungsfeier! Das erhöht das Stresslevel bei deinem Kind. Es ist schon aufgeregt genug, da braucht es nicht noch eine große Feier und eine halb-hysterische Mutter, die sich um jedes Detail sorgt und dann keine Zeit und Kraft mehr hat, eine Stütze für ihr Kind zu sein.
- 2Versuche alle überflüssigen Details aus deiner Planung rauszuwerfen.
- 3Finde mit deinem Kind ein paar Tage vor der Einschulung täglich eine halbe Stunde, in der ihr eine ruhige Alleinzeit haben könnt.
- 4Spreche in dieser halben Stunde mit deinem Kind über seine Ängste und Sorgen.
- 5Wiegel seine Sorgen nicht einfach ab oder finde zu schnell „Lösungen“. Höre zu, bevor du sprichst. Zeige Verständnis, bevor du Lösungen aufzeigst.
- 6Versuche dein Kind auf diesen Tag möglichst unaufgeregt vorzubereiten. Ungefähr so, als ob es zum ersten Mal in eine neue Turngruppe geht, in der es niemanden kennt.
- 7Pushe seine Aufregung nicht mit Sätzen wie: Oh, deine Einschulung ist in drei Tagen. Das ist so aufregend!
- 8Je unaufgeregter du die Tage vor der Einschulung gestaltest, desto stabiler wird dein Kind am großen Tag sein.
- 9Lass es eines seiner bekannten Lieblingskleiderstücke anziehen. Darin fühlt es sich sicher.
- 10Verzichtet weitgehend auf Zucker beim Frühstück vor der Einschulung. Zucker macht Kinder hibbelig und aufgeregt. Später sinkt der Blutzuckerspiegel zu schnell und dein Kind bekommt negative Gefühle aller Art.