Ich kann es mir bildlich vorstellen, wie dein Kindergartenkind nach einem Buchstaben nach dem anderen fragt.
„Mama, was ist das für ein Buchstabe?“
Natürlich möchtest du den Wissensdrang deines Kindes unterstützen,
... ABER du bist dir nicht sicher, WIE du genau vorgehen sollst.
Noch hast du die Warnung im Ohr, dass Eltern da ganz viel falsch machen können.
Bitte lass dich da nicht verunsichern. Es gibt NICHTS, was Eltern ihrern Kindern nicht beibringen könnten.
Lass dir deine Kompetenz nicht absprechen. Du bist mehr als qualifiziert dafür. 😉
Stell dir nur mal vor, wie du deinem Kind super schnell, effektiv und erfolgreich die Buchstaben beibringst. So, dass diejenigen, die dir davon abraten wollten, vor Staunen den Mund nicht mehr zubekommen.
Gute Vorstellung, richtig?
Dann lass uns gleich starten.
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Buchstaben lernen hat drei Ebenen:
Wir beginnen zuerst mit großen Buchstaben.
Warum das besser ist, kannst du hier nachlesen:
1. Lernstufe: Buchstaben erkennen und benennen
Im ersten Schritt in dieser 1. Lernstufe lernt dein Kind den Anfangsbuchstaben seines Vornamens kennen, und 2 - 3 weitere große Buchstaben. Es bieten sich dafür M wie Mama, oder P wie Papa an.
Eins musst du verstehen, bevor ich mit dir die Lernschritte weiter durchgehe (und das ist das Wichtigste in diesem Blogartikel):
Unser Gehirn lernt leichter, wenn es neues Wissen an altes Wissen anknüpfen kann. Schwieriger ist es, wenn das neue Wissen keinerlei Verknüpfungspunkte im Gehirn hätte und dafür ein neues „Wissenscluster“ (sehr vereinfacht gesagt) erstellen müsste.
Diese Tatsache nutzen wir auch beim Buchstabenlernen in der Digitalen Vorschule.
Das Zeichen, der Laut und die Schreibrichtung sind für dein Kind unbekannt.
Daher suchen wir eine Anknüpfungsstelle an altes Wissen: Wir verknüpfen zuerst die Buchstabenzeichen mit Personen in der Familie.
z.B. M = Mama, P = Papa, O = Oma und Opa etc.
Sage: „Das ist ein Mama“ oder „Das ist ein Papa (-Zeichen)“
Lass den Beinamen -Zeichen weg oder packe ihn dazu. Je nachdem, wie es sich für dich und dein Kind natürlicher anfühlt. Es macht keinen großen Unterschied.
Nach und nach lauft ihr einen Lernschritt nach dem anderen die 1. Lernstufe hinauf. Dein Kind kennt bald zu jedem Buchstabenzeichen einen Verknüpfungsnamen.
Nicht alle Buchstaben werden mit Personennamen aus eurer Familie verknüpft. Dinge und Tiere, die für euch Sinn ergeben, passen auch wunderbar zu den Buchstaben. Beispiel: T = Teddy, D = Delfin.
Hier sind 5 wichtige Regeln, auf die du achten solltest:
- 1Konsonanten sollten einen Namen bekommen, deren zweiter Buchstaben ein Vokal ist. Für B ist Brücke also keine gute Wahl, Banane hingegen schon.
- 2Falls der Vorname deines Kindes die 1. Regel nicht bedienen kann, dann ist das ausnahmsweise in Ordnung. Es ist wichtiger, dass dein Kind sein eigenes Zeichen hat.
- 3Bitte achte darauf, dass du keine Wörter mit den Buchstabenzeichen verknüpfst, die mit Buchstabenverbindungen beginnen. Buchstabenverbindungen sind Laute, die man mit mehreren Buchstaben schreiben muss, wie au oder ei. S = Schlange ist keine gute Wahl, da wir hier ein Sch am Anfang hören. S = Sonne ist eine viel bessere Verknüpfung.
- 4Falls der Vorname deines Kindes mit einer Buchstabenverbindung beginnt, dann ist das Zeichen deines Kindes die vollständige Buchstabenverbindung und nicht nur der erste Buchstabe. Aurelia hat das Zeichen AU und Stefan das Zeichen ST.
- 5Manche Laute passen nicht zur Schreibweise des Wortes. Igel z.B. ist keine gute Wahl als Verknüpfungsnamen für den Buchstaben I, da Igel mit langem I gesprochen wird. Insel ist ein besserer Name.
Du wirst sehen, wie gut dein Kind in kürzester Zeit Buchstaben überall erkennt und bennennen kann. „Schau mal Mama, da ist ein Teddy!“
Ich weiß, du machst dir jetzt Gedanken, wie dein Kind vom Verknüpfungsnamen zum richtigen Laut des Buchstabens finden wird. Keine Sorge, das erkläre ich dir hier.
Es geht leichter und schneller, als du dir jetzt vorstellen kannst. Vertraue mir. 😉
2. Lernstufe: Buchstaben in der richtigen Schreibrichtung und -reihenfolge schreiben
Die richtige Schreibrichtung eines Buchstabens muss für dein Kind Sinn ergeben.
Du kannst tausendmal sagen, dass man oben beginnen soll, aber deinem Kind erschließt es sich nicht.
Es wird weiterhin den senkrechten Strich vom E unten beginnen.
Du brauchst also ein Transportmittel, mit dem du die richtige Schreibrichtung in das Gehirn deines Kindes bringen und an Bekanntes anknüpfen lassen kannst.
Gar nicht so leicht, oder?
Doch! Nichts leichter als das.
Du nutzt einfach Geschichten als Transportmittel.
Ein kurzer Hinweis vorneweg: Minigeschichten eigenen sich nicht dafür. Man kann sich damit zwar schnell Dinge merken -
aber
- sie schützen nicht vor Verwechslungen und sind recht flüchtig. Sie bleiben in der Regel nicht lange im Gehirn.
Besser sind emotionale Geschichten mit sozialen Interaktionen.
Und weißt du was an solchen Geschichten noch toll ist? Du kannst alle drei Ebenen des Buchstabenlernens gleichzeitig in den Kopf deines Kindes bringen. Dein Kind muss die Geschichte nur einmal hören und wird die Buchstaben erkennen, benennen und schreiben können. Und es nie wieder vergessen.
Verrückt oder?
Willst du ein Beispiel sehen?
Hier ist ein Ausschnitt einer Geschichte aus meiner Digitalen Vorschule:
Für Linkshänder werden manche Geschichten natürlich anders erzählt.
Willst du mehr zur Digitalen Vorschule wissen, dann klicke hier.