Was ist deine größte Schwäche, Ina?
Ehrlich gesagt kann ich diese Frage gar nicht beantworten.
Denn ich habe nicht nur eine.
Ich habe viele.
Sehr viele.
Sehr viele gleich große.
Beispielsweise Rechtschreibung, einen S-Fehler, die Tatsache, dass ich in einer fremden oder oft auch bekannten Gegend nie den Weg zurück finde, egal, wie sehr ich mich anstrenge, und rückwärts Autofahren.
Und noch sehr viel mehr.
Pin mich:
Als wir noch in München in unserer kleinen Wohnung wohnten, parkte ich oft direkt vor unserem Haueingang. Wir wohnten am Ende einer langen einspurigen Sackgasse. Normalerweise drehte ich das Auto in dem kleinen Wendehammer und fuhr davon.
Aber eines Tages standen im Wendehammer zwei Autos. An ihnen lehnten einige Männer und unterhielten sich. Ich war also gezwungen mich rückwärts durch die normalbreite (!), einspurige, lange Straße zu schlängeln.
Es war die selbe Strecke, die ich fahren musste, um zum Ziel zu kommen, aber diesmal eben rückwärts.
Was soll ich sagen. Ich scheiterte.
Und nicht nur einmal.
Ich fuhr schräg und wusste plötzlich nicht mehr, wie ich lenken sollte. Ich hatte plötzlich alles vergessen. Fuhr vor und zurück und wurde immer, immer unsicherer.
Irgendwann stieg ich aus und fragte die Männer, ob einer mein Auto die Straße entlangfahren könnte.
Und was hat diese Geschichte mit den Lernholpersteinen zu tun?
Nun, sie ist die perfekte Metapher dafür.
Es gibt für alles, was ein Kind lernen kann, verschiedene Lernmethoden. Alle führen zum gleichen Ziel (meine lange Straße).
Aber manche haben irgendeine Schwierigkeit in sich, irgendetwas, was kompliziert ist oder etwas, was nicht ganz passt. Vielleicht bist du ja richtig gut im Rückwärtsfahren, aber dennoch ist es auch für dich ein kleines bisschen schwieriger als Vorwärtsfahren, stimmt´s?
Und dieses kleine Bisschen reicht, dass das Gehirn beim Lernen eine Millisekunde oder länger stutzig wird.
(Wenn du erfahren möchtest, wie das Gehirn am liebsten lernt, lies meinen vorherigen Blockpost.)
Der Lernfluss wird kurz unterbrochen. Es läuft nicht flüssig und rund.
(Für Schulkinder: Im schlimmsten Fall wissen Kinder in Schulsituationen dann plötzlich „gar nichts“ mehr, werden nervös und bekommen einen „Black out“.)
Das ist ein Lernholperstein.
Und gut, dass ich wenigstens neben meinen unzähligen Schwächen auch eine Stärke mitbekommen habe:
Ich kann nämlich Lernholpersteine aufspüren, erkennen und sie bereits in der Theorie einer Lernmethode sehen, wie große Leuchtreklame.
In der Wirtschaft spricht man übrigens von „processing fluency“. Das ist die Leichtigkeit, mit der Informationen, die man bekommt, verarbeitet werden können.
Jedes Spielzeug, jedes Buch, jede Lernmethode, jede Aufgabe muss frei von Lernholpersteinen sein, damit ein Kind schnell und effektiv lernen kann.
Die tränenreichen Stunden am Schreibtisch kommen von Lernmethoden und Aufgaben voller Lernholpersteine.
Mein Ziel ist es, dass du diese Lernholpersteine auch erkennst und so bei manchen Büchern und Spielsachen für dein Kind hellhörig wirst und eine andere, bessere Alternative wählen kannst.
Zu meinem E-Book „Zahlen lesen und schreiben lernen“ bekomme ich sehr, sehr oft die Rückmeldung, dass das Kind den Lerninhalt in wenigen Tagen konnte und alles rasend schnell ging.
Zu meinem E-Book:
Für Eltern ist das manchmal etwas irritierend, weil es so schnell ging. Kann das dann richtig sein?
Ja, so geht lernen ohne Holpersteine.
Die sind da nämlich in meinen Produkten und Tipps nicht drin.
Schnell und effektiv soll es sein!
Wer will schon seine Zeit unnötig verschwenden?